Evangelische Kirche: 7.000 Austritte, Taufen halbiert

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Die Corona-Pandemie hinterlässt ihre Spuren auch in der Statistik der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) für das Jahr 2020 – vor allem mit Blick auf die Taufen: Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu halbiert. Hatte es 2019 landeskirchenweit noch 6123 Taufen gegeben, waren es im Corona-Jahr 2020, als Kontaktbeschränkungen Feierlichkeiten erschwerten, nur 3053 Taufen.



Insgesamt registrierte die EKKW zum Stichtag 31. Dezember 2020 genau 767.149 Mitglieder und somit einen Verlust von rund 16.800 Gemeindegliedern. Im Vorjahr waren es noch 783.980 Gemeindeglieder, berichtet Dr. Volker Knöppel, Vizepräsident der EKKW. Die Zahl der Austritte ist zurückgegangen: Sie lag 2020 bei 7037, das sind rund 1200 weniger als im Vorjahr (2019: 8254). Auch der demografische Wandel ist Grund für den Mitgliederverlust der ländlich geprägten Landeskirche: 13.033 Kirchenmitglieder sind im Jahr 2020 gestorben; 2019 wurden 12.995 evangelische Verstorbene registriert. 566 Menschen wurden 2020 neu in die EKKW aufgenommen (2019: 816).

Mit einem Mitgliederverlust von knapp 2,2 Prozent liegt die EKKW im bundesweiten Trend: Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) verzeichnet für das Jahr 2020 einen Mitgliederverlust von 2,3 Prozent im Vergleich zu 2019, wie heute (Mittwoch, 14. Juli) bekannt gegeben wurde. Aktuell beläuft sich die Zahl der evangelischen Kirchenmitglieder der 20 EKD-Gliedkirchen auf rund 20,2 Millionen. Mehr dazu unter https://www.ekd.de/ekd-statistik-22114.htm

„Jeder Austritt tut weh, denn er hinterlässt Lücken in der Gemeinschaft und im Solidarnetz“, sagt Bischöfin Dr. Beate Hofmann mit Blick auf den Gemeindegliederrückgang. Dieser Entwicklung schaue die EKKW aber nicht tatenlos zu, sondern begreife sie als Herausforderung: „Wir werben um Mitgliedschaft“, unterstrich die Bischöfin. Jüngstes Beispiel dafür ist die Taufkampagne der EKKW. Wer getauft ist, gehört zur Gemeinschaft der Christen und wird in die evangelische Kirche aufgenommen. Mit einem Anschreiben sollen jene ermuntert werden, die die Taufe des Nachwuchses beiseitegeschoben haben, weil die Pandemie das Feiern erschwert hat, erläutert Prälat Bernd Böttner. So habe es zuletzt Tauffeste gegeben, etwa in Kassel, wo bei der Aktion „Kassel tauft draußen“ am vergangenen Sonntag 35 Menschen getauft wurden. Gefragt seien ferner neue Formate im familiären Kontext wie die „Taufe im Garten“. Prälat Böttner zeigt sich optimistisch: „Aufholen braucht Zeit, aber wir gehen es an.“


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