Klangvoll waren die Namen und der Idee, die Maintaler Stadtmitte sichtbar zu machen, durchaus angemessen: „In Vielfalt verbunden“, „Der Apfel thront“ und „Ortskern“ waren die Entwürfe überschrieben, die eine Jury aus den 46 eingereichten Vorschlägen für ein Kunstwerk im historischen Teil Hochstadts vorab ausgewählt hatte. Nun steht der Sieger fest. Im Rahmen eines Bürgervotums sprach sich eine klare Mehrheit für „Der Apfel thront“ aus.
Knapp drei Wochen lang waren alle Maintaler*innen eingeladen, mitzuentscheiden, welches Kunstobjekt künftig am Maintaler Mittelpunkt stehen soll. Insgesamt 361 Personen haben online, auf Stimmzetteln bei „Kino vor Ort“ oder im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung zu 50 Jahren Maintal im Bürgerhaus Bischofsheim abgestimmt und damit auch zum Ausdruck gebracht, dass ihnen Kunst im Stadtbild wichtig ist.
„Die Beteiligung für das Kunstwerk in Hochstadt war die bisher höchste im Rahmen der Projekte zur Förderung von Kunst im öffentlichen Raum Maintals“, freut sich die Patin des Stadtleitbildprojekts „Maintal kulturell“, Gudrun Randt, über die gute Resonanz. Die Gruppe setzt in Zusammenarbeit mit dem städtischen Fachdienst Kulturelle Bildung ein Konzept zur Förderung von Kunst im öffentlichen Raum um. Dieses sieht die Installation von Kunstobjekten in allen vier Stadtteilen vor, um das städtische Erscheinungsbild zu bereichern und die Identifikation der Bürger*innen mit ihrer Stadt zu stärken. Bislang wurden Kunstinstallationen in Bischofsheim und Wachenbuchen realisiert. Dabei war es stets das Votum aus der Bürgerschaft, das den Ausschlag für die Entscheidung gab. So auch dieses Mal.
Zur Wahl standen der „Ortskern“, eine quadratische Sandsteinsäule mit der Inschrift Maintal, gekrönt von einem Apfelkern aus Bronze und eine vierteilige Glasskulptur mit dem Titel „In Vielfalt verbunden“ mit den Schriftzügen der vier Stadtteile am Boden. Der dritte Entwurf zeigt eine Sitzgruppe, in deren Mitte ein Apfel thront. Der Entwurf von dem Künstlerteam Katrin Bindig-Trüber und Robert Kaller setzte sich mit 245 Stimmen als klarer Favorit durch.
Bindig-Trüber und Kaller rücken in ihrem Entwurf den Apfel in den Mittelpunkt und schaffen zugleich einen Ort, der zum Begegnen und Verweilen einlädt. „Die ökologisch wertvolle Kulturlandschaft der Streuobstwiesen ist ein Markenzeichen der Region. Die Streuobstwiesen und deren Äpfel, sowie die Begegnung der Menschen auf diesem Platz sind das Thema unseres Entwurfs. Ein rundes Bodenmosaik wertet den Platz zusätzlich auf“, erläutern beide ihren Entwurf. Dabei ist der Apfel das dominierende Element. Er thront auf einer Sitzskulptur, von der aus sich in verschiedene Richtungen blicken lässt. Gestaltet wird das Element durch Mosaiksteine. „Ein Mosaik, das aus Natursteinen, Glas und Keramik gemischt ist, erzeugt bei jedem Licht eine andere Wirkung und hat beim Betrachten eine ganz bestimmte haptisch vielseitige Qualität“, so die Künstler, die bei der Auswahl der Farben auf die Farben des Stadtteils zurückgreifen.
Nachdem die Stadtverordneten mit ihrem Beschluss das Bürgervotum zur Kenntnis genommen haben, können nun die weiteren Schritte folgen. Noch im Mai soll ein Vertrag mit den Künstlern geschlossen werden. Die Konzeption für die Gestaltung des Platzes soll bis zum Sommer abgeschlossen sein, damit das Kunstwerk Ende des Jahres dort errichtet werden kann. Für die Platzumgestaltung sind 45.000 Euro vorgesehen, wovon 20.000 Euro in die Errichtung des Kunstwerkens fließen. Zeitgleich sollen die Zeitkapseln dort bis zur 75-Jahr-Feier der Stadt Maintal verschlossen werden.
